LÉON PHAL

Copyright © 2023 - Ulrich Weis
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LÉON PHAL ÜBER VERTRAUEN UND SEIFENBLASEN

→ Léon, Du spielst Jazz …

Ich habe mich nie gefragt, ob das Jazz ist oder nicht. Ich höre die Musik, ich spiele sie und wenn ich ein Stück komponiere, sage ich mir nicht: ich komponiere in diesem oder jenem Stil. Ich höre in mir Melodien und Rhythmen und bringe die zu Papier. Wahrscheinlich ist es Jazz …

→ … und Du bist Saxophonist − wie kamst Du zu diesem Instrument?

Ich habe viele Konzerte von Saxophonisten besucht. Ich habe Maceo Parker, Kenny Garrett und Sonny Rollins geshen, als ich noch ziemlich jung war, und so kam der Wunsch, selbst Saxophon zu spielen. Ich habe mit Klavier angefangen und dann sollte ich an der Musikschule ein Instrument aussuchen − und weil ich vorher Kenny Garrett gesehen hatte, habe ich mich für Saxophon entschieden.

→ Du schreibst Deine Musik selbst − wie ist das?

Das schwierigste ist, sich selbst zu vertrauen, sich zu sagen: „Das, was Du Dir ausdenkst, ist gut!“ Auch wenn es im ersten Moment absurd wirkt. Es geht darum, sich zu sagen: „Dein Instinkt hat Dich dahin gebracht. Versuche die Seifenblase nicht zu zerstören, sondern lass sie wachsen.“ Als ich mein Album ‚Dust to Stars‘ aufgenommen habe, hatte ich ein bisschen Angst, dass man mir vorwirft, dass ich Elektromusik mache, leichte Musik. Aber davon konnte ich mich losmachen. Denn es hindert uns nichts daran, bei jedem Konzert die Musik weiterzuentwickeln. Mir sind die Freiräume bei jedem Konzert sehr wichtig.

→  Arbeitest Du vor allem mit Deiner Band oder auch mit anderen Musikern und Musikerinnen?

Ich spiele in vielen Formationen. Das ist mir sehr wichtig. Ich kreiere meine eigene Musik und will aber trotzdem nicht nur eigene Projekte machen. Ich lebe nur von der Musik und unterrichte nicht. Als ich mich dazu entscheiden habe, war das schon ein mulmiges Gefühl. Deshalb habe ich mir die Zeit genommen, um mein erstes Album aufzunehmen. Und dann hatten wir das Glück, mit meiner Band den Nachwuchspreis bei ‚Nancy Jazz Pulsation‘ zu gewinnen, der uns wiederum die Möglichkeit gab, bei ‚Jazz à Vienne‘ aufzutreten. Und das war der Durchbruch.

{ Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=hzSovldLWC0 }

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