MICHEL MEIS 4TET

Copyright © 2023 - Ulrich Weis
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MICHEL MEIS ÜBER BANDS UND KATZEN

→ Michel, ich habe gehört, dass du im Mai dein drittes Album auf den Markt bringst. Auf was dürfen wir uns freuen?

Wir waren im Dezember im Studio. Das Album wird anders als ‚Lost in Translation‘, mein vorheriges Album: es wird elektronischer, wir sind mit dem Notenmaterial freier umgegangen und konnten so unsere Stärke in den Soloparts mehr ausspielen. Wir haben viel mit Sounds experimentiert, mit elektronischen Sounds, mit Synthesizer und auch mit den akustischen Instrumenten − also dem Schlagzeug und der Posaune − haben wir sehr viel mit Effekten gearbeitet. Durch die freiere Herangehensweise unterscheidet sich dieses Album von den beiden vorangehenden Platten.

 

→ Du arbeitest in mehreren Bandformationen, bei ‚fill in − International Jazz Festival Saar‘ wirst Du mit Deinem Quartett auftreten. Was ist das Besondere an dieser Band? Und vor allem, was hat es mit den Katzen auf sich?

Wir vier sind sehr eigene Charaktere, sowohl von unserem musikalischen Background als auch in der Spielweise. Und trotzdem finden wir immer wieder Wege, zusammen zu kommen und zusammen zu spielen. Tatsächlich halte ich das Solieren für eine Stärke von uns, dass wir, wenn wir miteinander spielen, ganz große Ohren haben und sehr viel zuhören. Wir brechen Strukturen auf, indem wir teilweise auch zu dritt und zu viert solieren und lassen nicht nur dem einzelnen Solisten Platz lassen. Ich mag an der Band, dass wir ein bisschen frech sind. Ja, wir sind eine freche Band! Unsere Musik wird immer wieder als eklektisch beschrieben, was ich immer noch unterschreiben würde. Ich polarisiere sehr gerne mit meiner Musik, denn das schlimmste, was ich mir vorstellen kann, ist, wenn man zu mir sagen würde: „Ja, war schon ganz gut“ …

Und was die Katzen betrifft:
Es war meine Idee, die Katze auf das Cover zu bringen − denn das lässt sich sehr gut mit unserer Musik verbinden. Den Charkater einer Katze − ich besitze selbst eine − empfinde ich als sehr elegant, sehr majestätisch, sehr stolz, aber auf der anderen Seite gibt es auch so eine niederträchtige und eine in die Ecke pinkelnde Art, wenn sie Sofas zerkratzen oder Sachen umwerfen. Und so könnte man auch unsere Musik beschreiben: wir sind einerseits sehr dynamisch und sehr explosiv und andererseits auch sehr melancholisch und sehr weich. Mit diesen beiden musikalischen Charaktere spielen wir.

 

→ Deine Bandvideos scheinen eine besondere Stellung in Deiner Arbeit einzunehmen. Manche haben eher dokumentarischen Charketer, andere einen narrativen … Kannst Du dazu mehr erzählen?

Ich liebe es zu filmen, ich konnte es leider noch nicht professionalisieren, weil mir dazu die Zeit fehlt. Aber das habe ich auf meiner Liste der Dinge, die ich noch machen möchte. Ich schaue auch sehr gerne Videos und deshalb wollte ich mit meiner Band ein richtiges Videoclip machen. So haben wir das Kaboom-Video herausgebracht, was sehr narrativ ist und wofür extra ein Drehbuch geschrieben wurde. Insgesamt haben wir über ein Jahr − von der Preproduction bis zur Postproduction − daran gearbeitet. Andere Videos sind eher Livemitschnitte oder Videos, die mit dem Handy gefilmt wurden, aber professionnel geschnitten wurden.

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